Beckenbodentherapie bei Männern

Der Beckenboden hat bei Männern drei Funktionen:

  • Unterstützung der inneren Organe der Bauchhöhle
  • Ausscheidung von Urin und Stuhl
  • Sexualfunktion

Stress- und Dranginkontinenz bei Männern haben ihre Ursache meistens in einer Prostataerkrankung.

Gefährdet sind Männer nach radikaler Prostatektomie und Bestrahlung.

Die Verletzung des inneren Schließmuskels führt zur Inkontinenzsymptomatik. Unmittelbar nach der Operation sind 60 – 90 % der Patienten inkontinent. Zu einer bleibenden Inkontinenz (nach ca. 1 Jahr) kommt es nur bei ca. 5 % der Operierten. Die Prozentzahlen sind in den letzen Jahren dank verbesserter Operationstechniken ständig gesunken.

Optimal ist eine physiotherapeutische Anleitung bereits vor der Operation, da man sich davon eine schnellere Wiederherstellung der Kontinenz verspricht.

Mein Therapieansatz bei Beckenproblemen bei Männern:

In der physiotherapeutischen Behandlung während der Akutphase (die ersten Wochen nach der Operation oder Bestrahlung) versuche ich den Heilungsprozess zu unterstützen und vermittle dem Patienten wichtige Informationen. Die Betroffenen lernen den äußeren Harnröhrenschließmuskel und den Beckenboden zu stimulieren. Wertvolle und sofort spürbare Hilfe erfahren die Patienten durch Belastungsreduzierung bei Haltung und Bewegung und physiologische Entleerungstechniken. Gegen die lästigen Symptome der Drangblase wirken die sogenannten Aufschubstrategien und ein Verhaltenstraining.

Dieses sogenannte Selbstmanagement lindert auch die Beschwerden bei dauerhaft inkontinenten Männern